Um die Schnelligkeit geht’s beim Orientierungslauf natürlich AUCH. Viel wichtiger ist aber die präzise OL-Technik. Und die lässt sich systematisch trainieren. Zum Beispiel durch Perfektionierung im Kartenlesen. Oder durch richtige Anwendung unterschiedlicher Orientierungstechniken.
Worauf es beim Kartenlesen ankommt, haben Uwe Dresel, Heinz Helge Fach und Roland Seiler in ihrem Buch „Orientierungslauf-Training“ (© Meyer & Meyer Verlag, 2008) beschrieben.
Sie unterteilen die Grundtechnik „Kartenlesen“ als „leistungsbegrenzenden Faktor“ beim Orientierungslauf in folgende drei Bereiche:
Daraus ergibt sich das folgende Modell zur Unterteilung von Orientierungstechniken:
Komplettiert wird das Technik-Wissen mit zwei Fachbegriffen, die sich auf die Richtung des Kartenlesens beziehen.
Der kognitive Prozess des Kartenlesens kann nämlich, wie Dresel, Fach und Seiler im Buch „Orientierungslauf-Training“ (Seite 38) schreiben, prospektiv und retrospektiv erfolgen.
Am häufigsten wenden Orientierungsläufer/Innen das prospektive (vorwärts gerichtete) Kartenlesen an: Sie studieren die Karte und bilden sich eine Vorstellung von dem vor ihnen liegenden Gelände und dem angesteuerten Postenraum. Am Weg zum Posten wird das Bild vom Gelände durch wiederholten Kartenkontakt korrigiert und präzisiert .
Weniger häufig erfolgt das Kartenlesen retrospektiv (rückwärts gerichtet). Dabei wird eine Zeitlang auf den Kartenkontakt verzichtet. Erkennt man im Gelände ein markantes Objekt oder eine Geländeformation, so versucht man, diese/s auf der Karte zu identifizieren. Die Autoren des Buchs „Orientierungslauf-Training“ sagen dazu: „Der Läufer hat sich in die Karte eingelesen“.
Praxistest im Gelände!
Aus den verschiedenen Technik-Elementen lassen sich Trainingsaufgaben gestalten. Dresel, Fach und Seiler („Orientierungslauf-Training“, Seite 85) schlagen folgende Einzel-Techniktrainings vor:
Aufruf zur Diskussion
Wir würden gerne wissen:
Markus Buchtele und Elisabeth Kirchmeir freuen sich auf spannende Kommentare!
Worauf es beim Kartenlesen ankommt, haben Uwe Dresel, Heinz Helge Fach und Roland Seiler in ihrem Buch „Orientierungslauf-Training“ (© Meyer & Meyer Verlag, 2008) beschrieben.
Sie unterteilen die Grundtechnik „Kartenlesen“ als „leistungsbegrenzenden Faktor“ beim Orientierungslauf in folgende drei Bereiche:
- Hilfstechniken
- Richtungsbestimmung (mit oder ohne Kompass)
- Distanzbestimmung (Distanzgefühl, Schritte zählen)
- Unterstützende Techniken
- Handhabung der Karte (Karte klein falten, Daumen auf Standort, Karte mitdrehen…)
- Einnorden der Karte (mit Kompass oder nach dem Gelände)
- Handhabung des Kompasses
- Entlastungstechniken
- Kartengedächtnis (Speicherung von Karteninformation verbal oder visuell)
- Geländegedächtnis (Speicherung von Geländeinformationen verbal oder visuell)
Daraus ergibt sich das folgende Modell zur Unterteilung von Orientierungstechniken:
- Grobe Orientierungstechniken
- Grobes Kartenlesen (leichte Orientierungsarbeit bei hohem Lauftempo)
- Grober Kompasslauf (Halten einer Richtung bei hohem Lauftempo)
- Entfernungsschätzen (Fähigkeit, von einer Strecke auf der Karte auf eine Streckenlänge im Gelände zu schließen
- Feine Orientierungstechniken
- Feines Kartenlesen (genaues Vergleichen der Karte mit dem Gelände)
- Feiner Kompasslauf (reduziertes Tempo, genaues Halten der Kompassrichtung)
- Schritte zählen (rechnerische Kontrolle der zurückgelegten Distanz)
- Abstrakte Orientierungstechniken als kognitive Komponente
- Routenwahl (Finden und Beurteilen von Routenwahlmöglichkeiten)
- Kartengedächtnis (Fähigkeit, sich ein umfassendes Kartenbild einzuprägen)
- Geländegedächtnis (Fähigkeit, den aktuellen Standort schnell auf der Karte zu bestimmen)
Komplettiert wird das Technik-Wissen mit zwei Fachbegriffen, die sich auf die Richtung des Kartenlesens beziehen.
Der kognitive Prozess des Kartenlesens kann nämlich, wie Dresel, Fach und Seiler im Buch „Orientierungslauf-Training“ (Seite 38) schreiben, prospektiv und retrospektiv erfolgen.
Am häufigsten wenden Orientierungsläufer/Innen das prospektive (vorwärts gerichtete) Kartenlesen an: Sie studieren die Karte und bilden sich eine Vorstellung von dem vor ihnen liegenden Gelände und dem angesteuerten Postenraum. Am Weg zum Posten wird das Bild vom Gelände durch wiederholten Kartenkontakt korrigiert und präzisiert .
Weniger häufig erfolgt das Kartenlesen retrospektiv (rückwärts gerichtet). Dabei wird eine Zeitlang auf den Kartenkontakt verzichtet. Erkennt man im Gelände ein markantes Objekt oder eine Geländeformation, so versucht man, diese/s auf der Karte zu identifizieren. Die Autoren des Buchs „Orientierungslauf-Training“ sagen dazu: „Der Läufer hat sich in die Karte eingelesen“.
Praxistest im Gelände!
Aus den verschiedenen Technik-Elementen lassen sich Trainingsaufgaben gestalten. Dresel, Fach und Seiler („Orientierungslauf-Training“, Seite 85) schlagen folgende Einzel-Techniktrainings vor:
- Prospektives feines Kartenlesen
- Prospektives grobes Kartenlesen
- Feiner Kompasslauf
- Grober Kompasslauf
- Schritte zählen
- Entfernung schätzen
- Retrospektives feines Kartenlesen
- Retrospektives grobes Kartenlesen
- Kartengedächtnis
- Geländegedächtnis
Aufruf zur Diskussion
Wir würden gerne wissen:
- Sind diese Definitionen/Einteilungen noch zeitgemäß?
- Wie sollte die Unterteilung anders/besser gemacht werden?
- Wie definieren dies andere Länder?
Markus Buchtele und Elisabeth Kirchmeir freuen sich auf spannende Kommentare!
Für mich waren und sind immer beide Kartenlestechniken von Bedeutung, denn grundsätzlich starte ich prospektiv in das Rennen und irgendwann während des Laufes, wenn dann der angepeilte Posten nicht dort auftaucht, wo ich ihn erwarte, geht es retrospektiv an die Standortsuche.
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